Der Feldhamster

Foto: Kerstin Hinze

Besonders charakteristisch für einen Feldhamster ist sein buntes Fell. Sein Rücken, die Kopfoberseite, im Gesicht vor allem der Bereich um die Augen und ein bandförmiger Bereich am Hals sind braun. Auf den Wangen, hinter den Ohren und an den Vorderbeinen befinden sich weißgelbe Flecken. Die Schnauzenspitze und die Füße sind reinweiß. Dagegen ist das Bauchfell des Feldhamsters schwarz, eine Besonderheit. Es weist eine sog. Verkehrtfärbung auf, da seine Unterseite, anders als bei den allermeisten anderen Säugetieren, damit dunkler gefärbt ist als das Rückenfell. Daneben kommen in seltenen Fällen Farbvarianten vor: So gibt es schwarz gefärbte Feldhamster mit weißer Schnauzenspitze und weißen Füßen (sog. melanistische Feldhamster), weißgescheckte Feldhamster, rotäugige Albinos oder Weißlinge mit dunklen Augen.

Der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen sind bei Pattensen, südlich von Hannover, Videoaufnahmen eines Weißlings gelungen.

Groß. Im Schnitt sind sie etwa doppelt so groß wie Goldhamster. Der Körper eines Feldhamsters ist zwischen 21,5 und 31 cm lang, hinzu kommt ein kurzer, 2,8 bis 6 cm langer Stummelschwanz. Feldhamster können bis zu 500 g schwer werden (Angaben nach F. H. van den Brink 1975: Die Säugetiere westlich des 30. Längengrades).

Der Feldhamster ist ein Allesfresser. Er frisst also nicht nur Getreidekörner, sondern auch die Blätter, Halme und Wurzeln der Pflanzen. Feldhamster ernähren sich außerdem von Klee und Luzerne, Kartoffeln, Möhren, Rüben und Kohlpflanzen, Wildpflanzen wie Mohn oder Löwenzahn, aber auch Kleintieren aller Art, wie Feldmäusen, Schnecken, Heuschrecken, Raupen, Käfern, Engerlingen und Regenwürmern. Vor allem alle Arten von Insekten sind für den Feldhamster als eiweißreiche Nahrungsquelle wichtig.

Zu den Feinden des Feldhamsters zählen wildernde Hauskatzen, Hermelin und Iltis, Baum- und Steinmarder, Fuchs und Dachs sowie Eulen und größere Greifvögel.

Die Lebensgemeinschaften des Feldhamsters werden stetig kleiner.

Es ist schwieriger für das einzelne Tier geworden, zu überleben. Im Frühjahr fehlen Insekten als eiweißreiche Nahrung, große Würfe der Feldhamster sind selten geworden. Im Sommer verändern großflächige und effiziente Ernten die Agrarlandschaft in kurzer Zeit. Die Nahrung und Deckung bietenden Getreidefelder fehlen. Die Wege, um Fressen und zurück zum Bau zu finden, sind für den Feldhamster lang und gefährlich. So wird er zur leichten Beute für seine Feinde.

Besonders negativ wirken sich dabei die früheren Zeitpunkte der Ernte aus. Sie erfolgt häufig zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Feldhamster des 2. Wurfes entweder noch nicht selbst versorgen können oder außerhalb des Baues noch keine Erfahrungen sammeln konnten. Ihre Überlebenschance ist deshalb sehr gering. Einen dritten Wurf, wie er in vergangenene Zeiten durchaus vorkam, gibt es i.d.R. nicht mehr. So fehlen Nachkommen, um die Feldhamsterpopulation stabil zu halten.

Der Ausbau von Straßen und Siedlungen führt dazu, dass Lebensräume verloren gehen und zerschnitten werden. So müssen sich Feldhamster auf immer kleineren Flächen unter immer schwieriger werdenden Bedingungen halten, was häufig dazu führt, dass die Population nach einer Phase des Rückgangs ganz verschwindet.

Hier geht es zu einer umfangreichen Beschreibung zur Biologie und Lebensweise der Feldhamster.